Wie gut kennst du dich?

Wer sich in Gerichtssälen umschaut und  die Uneinsichtigkeit überführter Straftäter auf sich wirken lässt, bekommt einen Eindruck davon inwieweit  Menschen sich nicht kennen oder nicht kennen wollen. Aus einer Vielzahl von geführten Gesprächen und Assessments mit Bewerbern und Bewerberinnen  im Rahmen von Rekrutierungsprozessen musste ich immer wieder erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass sich nicht wenige der Probanden weder mit dem Thema Selbsterkenntnis noch mit Sinnfragen je wirklich auseinander gesetzt haben.

Der Blick in den Abgrund Sich des Schattens bewusst werden

Es braucht nicht sehr viel an Fantasie und psychologischer Kenntnisse um zu wissen, dass der Mensch sich seines Schattens nur ungern bewusst wird. Falls er dennoch einen Blick hinab in die Tiefe seines Selbst riskiert , wird er die weniger schmeichelhaften Erkenntnisse mit grosser Regelmässigkeit  negieren und (unbewusst) projizieren. Er konstruiert ein idealisiertes Bild von sich selbst, das von der Realität abweicht.

Kopf-in-den-Sand Strategie? Selbstreflexion statt Projektion

Selbstkenntnis heisst, sich den wichtigsten Lebens- und Sinnfragen zu stellen. Es nicht zu tun hiesse eine Kopf-in-den-Sand Strategie zu verfolgen, die zwar kurzfristig entlastend wirkt, langfristig aber anstrengend und kontraproduktiv ist. Darum Selbstreflexion statt Projektion. Mut aufbringen sich selbst Fehler einzugestehen und eigene Defekte erkennen sind ein Lösungsansatz. Dank einer bemerkenswerten Studie von Dr. Julie Exling, Professorin im Departement of Psychology an der  Case Western Reserve University, Cleveland, Ohio, wissen wir, dass Einsicht in die eigene Fehlerhaftigkeit auch das Vergeben von fremder Schuld viel leichter macht.

Beherrsche ich meine Gedanken? Handeln ist angesagt

Wir müssen uns Fragen stellen. Fragen zum Thema Lebenssinn, Tod und Sterben, wer sind meine Freunde, lebe ich Werte wie z.B. Güte, Wohlwollen, Verzicht, Mitmenschlichkeit, Vergebung, Selbstdisziplin, Engagement, Teamfähigkeit und Toleranz, Fairness, was sind meine persönliche Ziele, wie sehen mich die anderen und kenne ich Vorbilder. Die Aufzählung ist nicht abschliessend – ich möchte nur einige dieser Fragen verdeutlichen als komplexen Weg zur (Selbst-) Erkenntnis.  Aspekte wie Gedankenkontrolle und Techniken zur Zielerreichung via Mentaltraining sowie Fragen zur Spiritualität, Körperhaltung, Gesundheit und Fitness sind von alles entscheidender Bedeutung auf dem Weg zur Selbsterkenntnis. Unsere Gedanken, Einstellungen und Vorstellungen (Fantasien) steuern unsere Gefühle und unser Verhalten. Hier ist Handeln angesagt, da wir uns dieser Vorgänge nicht bewusst sind. Will heissen, es ist eine vordringliche Aufgabe uns der inneren Vorgänge bewusst zu werden – sich selbst zu erkennen und gezielt einzugreifen.

Fazit Persönlicher und beruflicher Erfolg basiert auf Selbsterkenntnis

Selbsterkenntnis bzw. sich gut zu kennen  ist ein unverzichtbares Instrument für die Auswahl der Massnahmen im Rahmen einer Selbstoptimierung.* Ein Instrument auf dem Weg zum wahren persönlichen und beruflich Erfolg.

Ansgar Schäfer, Personalberater und Coach für Führungskräfte seit 1995

*Verwandter Artikel dazu:

Erfolg ist planbar  Drei Schritte auf dem Weg zum Erfolg: Überprüfung der Lebenssituation, Selbstoptimierung und professionelles Mentaltraining.

 

Ein Gedanke zu „Wie gut kennst du dich?

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