Bewerbung mit oder ohne Foto?

Bewerbe ich mich mit oder ohne Foto? Hier sind wir bei einem ganz heiklen Thema gelandet, das aber gerade deshalb angesprochen werden muss: Das falsche Gesicht oder der falsche Name können manchmal schon ausreichen, um bei einer Bewerbung abgelehnt zu werden. Das Aussehen, die Herkunft, das Geschlecht und das Alter können den Bewerbungsprozess beeinflussen. Grund: Ein Foto bediene «unbewusste Denkmuster» und verzerre die Beurteilung eines Bewerbers, heisst es bei den Firmen.

Chancengleichheit im Bewerbungsprozess

So spielt etwa bei der Credit Suisse das Foto keine wichtige Rolle mehr. Zwar kann man sich bei der Bank noch immer mit Bild bewerben. Doch das könnte sich bald ändern, schreibt 20 Minuten im November 2017: «Nicht nur das Foto soll wegfallen. Die Credit Suisse will laut eigenen Angaben noch einen Schritt weiter gehen und denkt darüber nach, Geschlecht, Name oder Alter im Rekrutierungsprozess zu anonymisieren.

Damit folgen erste hiesige Unternehmen den Beispielen im Ausland. In den USA oder Grossbritannien etwa ist das Bewerbungsfoto wegen allfälliger Probleme mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz ein No-go. In Kanada ist es sogar gesetzlich verboten.

Für Markus Grutsch, Arbeitspsychologe an der Fachhochschule St. Gallen, ist es grundsätzlich ein guter Gedanke, auf das Foto zu verzichten. Dieses könne tatsächlich zu einer verzerrten Wahrnehmung führen. «Professionelle Personalverantwortliche können aber damit richtig umgehen.» Dennoch bleibe das Foto eine wichtige Zusatzinformation, vor allem für Jobs mit Kundenkontakt oder im Service». So hat der Verzicht auf ein Foto für Grutsch etwas Scheinheiliges. „Damit wollen die Unternehmen Fairness und Gleichheit symbolisieren“, sagt er zu 20 Minuten. Letztlich zähle aber spätestens beim ersten persönlichen Gespräch auch das äussere Erscheinungsbild des Kandidaten».1

Einer Umfrage unter Personalberatern zufolge sind CVs ohne Foto – zumindest auf oberer Kaderebene – chancenlos! Denn die Grundlagen des Marketings besagen: «Eine Marke, die mit klaren und anziehenden Bildern ausgestattet ist, wird gegenüber anderen Marken bevorzugt». Heisst: Auf die Verpackung kommt es an! Unattraktiv präsentierte Produkte bleiben in den Regalen liegen! Bei Bewerbungsunterlagen ist das nicht anders. Was sind schon die Ausgaben für optimales Fotomaterial, verglichen mit dem möglichen Gewinn eines neuen Lebensabschnitts bei einem Top-Arbeitgeber. Ein kurzes (!) knackiges Begleitschreiben aus dem hervorgeht, warum Sie glauben für das Unternehmen einen echten Mehrwert darzustellen, rundet eine gute Bewerbung ab.

Unsere Empfehlung: Wenn es um Ihre Kandidatur geht, sollten Sie keine Kosten und Mühe scheuen, um einen attraktiven Auftritt zu erhalten. Verbinden Sie Text und Bild. Ihre Chancen steigen. Garantiert! Wir wünschen Ihnen jedenfalls viel Erfolg bei Ihrer beruflichen Neuorientierung.

Ansgar Schäfer

Vollständiger Artikel:  1Dominic Benz

 

 

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