Selbstmarketing im 21. Jahrhundert

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Im März 2015 konnten sich zweiundzwanzig Studenten des NDS Nachdiplomstudiums HF Hotelmanagement, Zyklus 40, Modul HOSPITALITY von hotelleriesuisse im Rahmen eines Impulsvortrages vertiefter mit der Bedeutung des Selbstmarketings im 21. Jahrhundert auseinander setzen. Es wurden die dafür notwendigen Voraussetzungen aufgezeigt: «Selbstmanagement durch Philosophie». Sich philosophische Fragen über Wertvorstellungen oder über den Sinn des Lebens zu stellen, können für Führungskräfte eine große Hilfe sein. Selbstreflexion und Selbstoptimierung via Analyse von Persönlichkeit und Umfeld, Optimierung der Persönlichkeit und Positionierung im Unternehmen sind weitere Voraussetzungen. Die Frage steht im Raum: «Warum Selbstmarketing»? Die Antwort ist so einfach wie verblüffend: Sichtbarkeit und Erreichbarkeit ist alles!

Inszenierung eines gewollten Selbst.

Gemäss einer vielzitierten IBM-Studie aus den 1990er Jahren ist der berufliche Erfolg massgeblich von drei Faktoren abhängig: Zehn Prozent betreffen Leistung und Qualität der Arbeit, 30 Prozent haben mit dem Eindruck, den man auf seine Vorgesetzten und Kollegen macht, zu tun und 60 Prozent mit der Bekanntheit in der Branche. Diese Werte haben sich kaum verändert seither. Ein optimaler digitaler Aufritt ist unverzichtbar. Ob als Bewerber, Kollege, Chef oder potenzieller Geschäftspartner – wir alle werden längst (auch) mithilfe unserer Referenzen im Internet beurteilt.

Helmut Ebert und Manfred Piwinger umschreiben es in ihrem Handbuch für Unternehmenskommunikation treffend: «Unter Impression Management oder Selbstdarstellung verstehen wir Inszenierungsstrategien zur Herstellung eines bestimmten Ansehens in der öffentlichen Meinung (positives Image, guter Ruf, Beachtung). Selbstdarstellung ist – sieht man von dem in sein eigenes Bild verliebten Narziss ab – seltener Selbstzweck. Personen und Unternehmen planen ihre Selbstdarstellung, um sich in der Umwelt Anerkennung, Einfluss, Ansehen und einen Namen zu verschaffen. Das ist das Grundmotiv».

Erfolgreiche Menschen sind wie erfolgreiche Marken.

Zur konkreten Umsetzung rät die deutsche Marketingberaterin und Expertin in Selfbranding, Ute Schmeiser: «Suchen Sie Ihre Nische, bauen Sie diese aus und werden Sie zum Experten. Dann beginnen Sie mit weiteren Massnahmen. Halten Sie Vorträge zu Ihrem Spezialgebiet. Geben Sie Workshops, nicht nur in Firmen, sondern auch bei Multiplikatoren, z.B. in Netzwerken, Vereinen oder an Fachschulen. Nutzen Sie die online Presse, Fachpublikationen und die regionalen Printmedien. Schreiben Sie in Ihrem Blog über Ihr Thema. Schreiben Sie Gastbeiträge auf artverwandten Blogs. So werden Sie sichtbar.

Dr. Petra Wüst sieht das ähnlich: Sticht eine Person aus der Masse heraus und entwickelt eine einzigartige und unverwechselbare Identität? Unternehmen tun das, indem sie Marken schaffen. Und Menschen? Können Menschen eine Marke ausbilden? „Ja,“ sagt Petra Wüst, ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet des Self Branding: „Erfolgreiche Menschen sind wie erfolgreiche Marken. Und ganz besonders gilt das für erfolgreiche Führungskräfte. Managerinnen und Manager mit einem starken Brand vertreten klare Werte, strahlen Vertrauen aus, stehen für Integrität und Glaubwürdigkeit, sind authentisch und halten, was sie versprechen – und gewinnen dadurch die Herzen und Loyalität ihrer Stakeholder.“ Wer sich heute in der Wahrnehmung seiner Mitmenschen durchsetzen will, wer sichtbar und erlebbar sein will, muss sich überzeugend vermarkten.

Wenn wir etwas ändern wollen, müssen wir den Mut haben, unsere Komfortzone zu verlassen. Das «Sich etwas Zutrauen und Zumuten» sind wesentliche Bestandteile auf Ihrem Weg zu grösserem Selbstbewusstsein und einer besseren Selbstvermarktung. Denn genau darum geht es: Dass wir an uns arbeiten und laufend neue Wege entdecken, unserem beruflichen Erfolg ein Stückchen näher zu kommen.

Der Bekanntheitsgrad entscheidet.

Noch einmal Ute Schmeiser: «Immer mehr Unternehmen monitoren im Zuge des Markenaufbaus oder -schutzes in den Social Media, was über sie, ihre Produkte oder die Branche im Netz publiziert wird. Wenn Sie also darüber schreiben, werden Sie Ihren Wunscharbeitgebern mehr über kurz als über lang auffallen – idealerweise als jemand, der es drauf hat. Von der positiven SEO-Nebenwirkung für Ihren Namen mal ganz zu schweigen. Nutzen Sie Social Media wo immer es Sinn macht, aber regelmäßig». Denn: Der Bekanntheitsgrad entscheidet.

Ansgar Schäfer, Personalberater und Referent zu Themen rund ums Selbstmarketing

www.schaeferpartner.ch

Ein Gedanke zu „Selbstmarketing im 21. Jahrhundert

  1. Das ist ein klasse Artikel, der einmal mehr zeigt, dass wir heute durch das Internet viel leichter für unser eigenes Selbstmarketing sorgen können. Wir können leichter bekannter werden – durch gute Beiträge, Kommentare und Sichtbarkeit. Deshalb: Danke für diesen Artikel!

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